Support

Lorem ipsum dolor sit amet:

24h / 365days

We offer support for our customers

Mon - Fri 8:00am - 5:00pm (GMT +1)

Get in touch

Cybersteel Inc.
376-293 City Road, Suite 600
San Francisco, CA 94102

Have any questions?
+44 1234 567 890

Drop us a line
info@yourdomain.com

About us

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit.

Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus. Donec quam felis, ultricies nec.

Wir trauern um unseren Freund

Peter Elsing

Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht erhalten, dass unser Freund

Peter Elsing

am Sonntag, den 31. Januar 2021 verstorben ist. Er hat den Kampf gegen seine langjährige schwere Krankheit verloren. Wir sind traurig und fassungslos über den schmerzlichen Verlust.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und Freunden.
Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

So behalten wir ihn Erinnerung. Peter Elsing, rechts im Bild mit Uwe Schriever bei einem Besuch in unserem Feriendomizil in Steinhagen bei Stralsund.

Nachruf

Peter Elsing wurde in Wesel geboren, wo er mit mehreren Geschwistern auch aufgewachsen ist. Er hat einen kaufmännischen Beruf erlernt. Seinen Vater hat er früh verloren. Seine Mutter hat er bis zu ihrem Tod vor 15 Jahren regelmäßig besucht.

Er hat von sich selbst gesagt, dass er „ein hoffnungsloser Fall“ war, als er am 11. April 1984 zu Synanon kam. Für ihn ging es um Leben und Tod. Synanon war für ihn die letzte Chance. Hätte er eine andere gehabt, hätte er sich aus Unwissenheit dafür entschieden, hat er oft erzählt. Glücklicherweise ist es anders gekommen. Schon bald war Peter bereit, sich einzubringen und zu akzeptieren, dass er als Süchtiger clean bleiben muss, um zu überleben. Er war fasziniert von den Mitgliedern der Gemeinschaft, die wie er, „mit jeder Faser ihres Körpers süchtig waren“ und doch nüchtern blieben. Tag für Tag aufs Neue. Sein erster Clean-Geburtstag war für ihn ein Meilenstein. Er war unglaublich stolz darauf, so lange nüchtern geblieben zu sein. Und doch war er in seiner Entwicklung weit entfernt von der Persönlichkeit, die wir nach nunmehr 35 Jahren kannten und schätzten.

Zufällig an diesem, seinem ersten Clean-Geburtstag war ein Team vom Magazin „Stern“ zu Besuch. Sie wollten erfahren, wie die Menschen in der Synanon-Gemeinschaft nüchtern werden und bleiben. Nach der Synanon-Gruppe am Abend war das Journalisten-Team von dem Erlebten, der Heftigkeit, mit der sich die Synanisten die Meinung sagten, so dermaßen überwältigt, dass sie die Reportage fast abgebrochen hätten. Am nächsten Morgen wiederum waren sie gerührt bei dem Bild, das sich ihnen bot, als alle, tatsächlich alle Mitglieder der Gemeinschaft Peter Elsing zu seinem ersten Clean-Geburtstag gratulierten. Ein Journalist, Günter Dahl, schloss sich ihnen an, er umarmte Peter als er an der Reihe war wie alle anderen vor ihm und freute sich mit ihm über das Erreichte. Das war der Beginn einer jahrzehntelangen Freundschaft. Peter hat in Günter Dahl einen väterlichen Freund bis zu dessen Tod vor etlichen Jahren gefunden.

Schon bald übernahm Peter – nachdem er einige Jahre in der Synanon-Druckerei mitgearbeitet hatte – die verantwortungsvolle Position des Hausleiters und wurde Mitglied im Synanon e.V. sowie im Ältestenrat wie es damals noch hieß. Für ihn war die Gemeinschaft immer wichtiger als er selbst. Das Wir zählte für ihn. Er hat sich nie geschont, war immer da, wenn er gebraucht wurde. Er hatte ein Herz für seine Leute, setzte sich für sie ein. Sein Suchtwissen war enorm. Vielen hat er mit seiner konsequenten Sicht auf die Dinge geholfen. Er konnte zuhören und verstehen.

In der schweren Zeit des wirtschaftlichen Umbruchs in den Jahren 1997 bis 2000, als Synanon eine schwere Krise zu überstehen hatte, war er mit Tatkraft dabei. Diesmal war es aus wirtschaftlicher und finanzieller Sicht notwendig, den Wechsel vom Synanon e.V. zur Stiftung Synanon zu vollziehen. Synanon musste das Vertrauen von Politik und Öffentlichkeit wieder gewinnen. Peter erklärte sich bereit, den Vorsitz im Vorstand der Stiftung zu übernehmen, nachdem Uwe Schriever als Vorsitzender im Kuratorium für eine transparente und solide Neuausrichtung Synanons angetreten war. Inhaltlich galt es, den Schritt von der Lebensgemeinschaft zur Lebensschule Synanon zu gehen. Peter war überzeugt davon, dass dieser Neuanfang die enorme Chance beinhaltete, künftigen Bewohnern von Synanon Perspektiven für ein eigenständiges Leben ohne Suchtmittel aufzuzeigen. Mit seiner Hilfe wurden neben den bestehenden Zweckbetrieben Umzüge und Druckerei weitere gegründet wie Clean up/Reinigung, Gärtnerei, Malerei, Wäscherei, Tischlerei und andere. Er war begeistert von der Idee, dass Synanon-Bewohner von nun an in all diesen Zweckbetrieben aus- und weitergebildet werden, um später als Angestellte neuen Bewohnern als Ansprechpartner und Paten zu Seite zu stehen. Es war die Phase des Aufbruchs und Neuanfangs, in der Peter eine feste Größe war. Die Synanon-Gemeinschaft hat ihm viel zu verdanken.

Auch nach seinem Auszug im Jahre 2003 blieb er der Gemeinschaft verbunden. Seine Krankheit forderte eine Auszeit, die ihm guttat. Später dann erklärte er sich bereit, als Mitglied im Vorstand für Synanon einzutreten. Das Jugendprojekt in Karow war eine Herzensangelegenheit für ihn in dieser Zeit. Im Jahre 2016 musste er erneut zu Gunsten seiner Gesundheit „die Reißleine ziehen“. Schweren Herzens gab er seine Position im Vorstand erneut auf, was nicht hieß, dass er sich gänzlich zurückzog.

In den letzten zwei Jahren ist es stiller um Peter geworden. Er wollte nicht, dass wir sehen, wie schlecht es ihm geht. Trotzdem standen wir bis zuletzt in Kontakt mit ihm. Synanon war für Peter das, was man unter Familie versteht. Einzelne Mitglieder unserer Gemeinschaft sind ihm eng verbunden gewesen, bis zuletzt. Noch wenige Tage vor seinem Tod haben wir ihn um Rat gefragt und er hat ihn uns gegeben.

Wir sind dankbar, ihn als Freund gehabt zu haben. Wir vermissen ihn.

 

 

Zurück

Copyright 2024 Synanon    -    Webdesign: NIKNET