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Wir trauern um unseren Freund
Dr. Christian M. Walz
Wir trauern um unseren langjährigen Freund und Mitglied unseres Vorstandes
Dr. Christian M. Walz
21. Januar 1959 3. September 2024
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Wir gedenken seiner in großer Dankbarkeit.
STIFTUNG SYNANON
Kuratorium und Vorstand
Ein einzigartiger Freund und Mitglied unseres Vorstandes
Nachruf
Auf einen einzigartigen Freund
Vor wenigen Tagen erhielten wir die noch immer für uns unfassbare Nachricht vom Tod unseres Freundes Dr. Christian M. Walz. Mit ihm verlieren wir einen überaus verbundenen und engagierten Mitstreiter, der stets zur Stelle war, wenn Rat und tatkräftige Unterstützung nötig waren.
Seit er im Februar des Jahres 2006 selbst Hilfe suchend in akuter Notsituation in unsere Gemeinschaft aufgenommen wurde, hat er sich schon in der ersten Zeit der Eingewöhnung mit Engagement und Überzeugung eingebracht. An seinen späteren Clean-Geburtstagen, die er mit uns feierte, erwähnte er stets unseren therapeutischen Zweckbbetrieb Gartenbau, der für ihn in den ersten zwei Jahren seines Hierseins von enormer Bedeutung war. Die Beschäftigung in der Natur, im Besonderen erinnerte er sich an stundenlanges Laubharken, „von dem er nicht genug bekommen konnte, aber auch der Kontakt zu Mitbewohnern in diesem Bereich“, hat ihm über die vielen Krisen und Zweifel hinweggeholfen.
Auch wenn sich in der Gemeinschaft schnell herumgesprochen hatte, dass Christian Diplom-Biologe mit Dissertation in Tumorvirologie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (Promotion mit „magna cum laude“) ist sowie Stipendien, wissenschaftliche Tätigkeiten und Professuren in Israel, Chicago, Japan und zuletzt an der Medizinischen Universität in Magdeburg innehatte, blieb er gerne bescheiden im Hintergrund. Seine Töne waren leiser Natur, er spürte, wenn es jemandem schlecht ging und hörte einfach zu. Sein Rat war stets ein Vorschlag, er war zur Stelle, wenn es schwierig wurde, er konnte ausdauernd dranbleiben. Wie ein Magnet zog er die „schwierigen Fälle“ an sich und half, wo er konnte.
Schon im Jahre 2008 wurde er Hausleiter, was ihn zugleich forderte und prägte, denn er hatte permanent mit Menschen zu tun, die seiner Entscheidung und seiner Weitsicht bedurften.
Im Jahre 2009 wurde er von den Gremien unserer Stiftung zum Mitglied des Vorstandes berufen. Im Rahmen dieses Ehrenamtes war er zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Seine Statements auf Anfragen aus Bereichen der Gesellschaft und Politik, nicht zuletzt von Betroffenen und Angehörigen waren gut recherchiert und begründet sowie in jedem Fall voller Empathie. Für den derzeit in Entstehung befindlichen Tätigkeitsbericht 2023 hatte er sich vorgenommen, über die dramatischen Folgen des Cannabismissbrauchs aufzuklären. Regelmäßig wandten sich Studierende und Gymnasiasten an ihn, um seinen Rat und seine Expertise für ihre Abschlussarbeiten zu erhalten. Er war beliebt bei Studierenden eines Medizinischen Instituts, wo er seit vielen Jahren schon als Dozent tätig war.
Wenn wir ehemalige Mitbewohner fragen, was ihnen von Christian Walz in besonderer Erinnerung ist, hören wir nur Gutes. Er war ein feiner Mensch, ein Freund mit tollem Humor, heimatverbunden mit Mannheim und Heidelberg, wo er in einer Villa mit Blick auf den Neckar aufwuchs. Er konnte wunderbare Anekdoten aus seinem Leben erzählen. Liebevoll sprach er von seinen Eltern, die nicht mehr leben, und seinen beiden Schwestern, die ihm bis zuletzt viel bedeuteten.
Für immer überliefert wird eine Episode bleiben, die sich zu Beginn seines Aufenthaltes zutrug, als er regelmäßig Besuche von seiner ehemaligen Haushälterin erhielt, die ihn mit frischen Lebensmitteln versorgte. Auch wenn sie wusste, dass er bei uns in jeder Hinsicht gut aufgehoben ist, war sie noch immer besorgt um ihren Dr. Walz. Dieser Nimbus um ihn hält bis heute an.
Wir vermissen unseren Freund.
STIFTUNG SYNANON
Vorstand